Zunächst lautete die Aufgabenstellung: Findet ein nach einer Flutkatastrophe im Jahre 2035 weggespültes und dringend benötigtes „spezielles“ Medikit. Im Laufe der Übung stellten die „jungen Einsatzkräfte“ dann schnell fest, dass dieses „Medikit“ wirklich was Besonderes war.
Zuerst sollte auf Grundlage alter Karten in einem Waldgebiet dieses Medikit (Rucksack) gefunden werden. Nach dem Auffinden in einer alten Pumpstation (versteckt im Wald gelegen), musste durch Teamarbeit der Rucksack transportiert und parallel ein Weg zu einem Evakuierungspunkt gefunden werden.
Das Vorbereitungsteam hatte sich spezielle „Einspieler“ einfallen lassen. Unter anderem störte eine "Geist", der immer wieder versuchte an die Medikamente zu gelangen und die Kids vom Weg abzubringen.
„Reale Abstände zu überwinden sind was anderes, als mit dem Finger auf einer Karte den Weg abzufahren“ sagt Bernd Büttgenbach, Ortsbeauftragte des THW Viersen. „Vor allem wenn man mehrere hundert Meter in die falsche Richtung läuft und wieder zurückmuss. Die Gewichte werden auf Dauer immer schwerer.“
Weiterhin wurde die Kommunikation über Funk geübt. Die Anweisungen mussten dabei von den Junghelferinnen und Helfer klar geäußert werden, z.B. rechts und links, denn Fehler kosten Schweiß und Mühe.
Am Evakuierungspunkt wartete dann ein Fahrzeug (Unimog), mit dem die Kids evakuiert wurden (Geländefahrt).
Der zweite Teil der Übung Stand unter dem Motto: „Orte, berge und rette verschüttete Personen.“
Nach einer kleinen theoretischen Einweisung ging es für die Trupps ins Gelände. Dabei lernten die Kids die verschiedenen Ortungsmethoden der THW Fachgruppe Ortung kennen.
In einem Trümmerkegel wurde eine verschüttete Person vermutet. Die „jungen Einsatzkräfte“ sollten zunächst mit der „Horch-Ruf-Klopf-Methode“ versuchen, die Person zu finden. Dabei legten sich die Kids möglichst kreisförmig um den Trümmerkegel und riefen in die Trümmer hinein, z.B. „Hier ist Hilfe“ und klopften auf die Trümmer. Dann horchten alle in die Trümmer hinein. Wenn einer etwas hörte, zeigte er mit dem ausgestreckten Arm in diese Richtung. Durch die Schnittpunkt(e) dieser „Linien“ kann die Führungskraft die Position(en) der verschütteten Person(en) bestimmen. (thwiki.org)
Als nächstes kamen Akustik Sensoren zum Einsatz. Mittels hochempfindlicher Geophone konnten die Kids Geräusche eines Taktgebers, der in einem Trümmerkegel versteckt war, lokalisiert und gefunden werden. Zum Abschluss dieser Übungseinheit der technischen Ortung wurde die Searchcam eingesetzt. Mit dieser speziellen Kamera wurde eine verschüttete Person in einem einsturzgefährdeten Haus von außen, ohne dass das Haus betreten werden durfte, geortet. Nach Überprüfung und Freigabe durch den Baufachberater konnten die Junghelferinnen und Helfer die Person aus dem Haus retten.
Den Part der biologischen Ortung übernehmen beim THW die Rettungshundeteams. In einer kleinen Übungseinheit versteckten sich drei Kids unter Trümmerteilen und der Rettungshund Yves übernahm die Ortung der „Verschütteten“. Als ausgebildeter Rettungshund fand Yves mit seiner Spürnase (Während der Mensch „nur“ über fünf Millionen Riechzellen verfügt, haben Hunde bis zu 220 Millionen) schnell die verschütteten Kids und zeigte vorbildlich dies an.
„Die Kids haben an diesem Tag einen spannenden Einblick in die verschiedenen Aufgabengebiete der Fachgruppe Ortung bekommen“, sagt sichtlich begeistert Andrea Butzen, Rettungshundeführerin des THW Viersen.“ Alle haben ihre Aufgaben mit Bravour gemeistert“, fügt stolz Bernd Büttgenbach noch hinzu.